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In den Wechseljahren mit 41- Sarah schwitzt

In den Wechseljahren mit 41- Sarah schwitzt

Das ist die Geschichte von Sarah. Sarah ist 41 und verzweifelt. Sie schwitzt nachts ihre Wäsche durch, ist ständig gereizt und furchtbar erschöpft. Aber das ist nicht nur eine Erzählung über vorzeitige Wechseljahre, sondern es ist die Geschichte einer Frau, die vergessen hat wer sie ist. Also die Geschichte von ziemlich vielen Frauen.

Frauen haben keine Midlife Crisis- Frauen kriegen Wechseljahre

Sarah sitzt in meiner Praxis. Sie seufzt und sagt: „Ich bin soo müde!“ Sie ist eine schöne Frau mit blonden Haaren und Sommersprossen im Gesicht. Aber sie wirkt blass und sehr zerbrechlich. Ihre Augen wandern hin und her, als würde sie etwas suchen und dann beginnt sie zu erzählen: "Ich habe mich letztes Jahr von meinem Freund getrennt. Wir haben 2 Kinder. Ein 7-jähriger Junge und ein 4-jähriges Mädchen. Wir teilen uns das Sorgerecht 50/50 und wechseln jede Woche. Ich arbeite 38h in einer Werbeagentur als Grafikerin. Der Job ist Ok, aber ein bisschen leer. Vor einem Jahr fing das mit dem Schwitzen an. Erst abends und dann auch nachts. Ich musste meine Wäsche wechseln und dachte ich spinne! Ich bin gerade 40 und habe Hitzewallungen? Das kann doch nicht sein.“ Ich frage nach dem Zyklus und sie erzählt von sehr langen Zyklusphasen, Schmierblutungen, starken Schmerzen und Brustspannen bei der Blutung. Tja, und dann diese Stimmungsschwankungen.Ich bin ständig so gereizt! Mit geht alles auf die Nerven! Da leiden natürlich vor allem meine Kinder drunter. Aber ich fühle mich auch so niedergeschlagen und furchtbar erschöpft. Meine Frauenärztin sagt, dass ich vorzeitig in die Wechseljahre gekommen bin und ich halt Hormone nehmen muss, aber das will ich auf keinen Fall."

Wie alles zusammen haengt- das Wechselspiel der Hormone

Als ich nach ihrer Schilddrüse frage, erzählt sie, dass vor 2 Jahren ein Hashimoto entdeckt wurde. Das ist eine Entzündung der Schilddrüse, die schließlich zu einer Unterfunktion führt. Seitdem nimmt sie Medikamente. Bei einer Überprüfung der Hormone mit einem Speicheltest, stellt sich heraus, dass sie auf mehreren Ebenen einen ziemlichen Hormonmangel hat. Ihre Geschlechtshormone, Progesteron und Estradiol, sind zu niedrig aber vor allem lässt ihr Cortisolwert zu wünschen übrig. Cortisol ist ein Hormon, dass vor allem in der Nebenniere bei Stress produziert wird. Es steuert den Stoffwechsel und hemmt Entzündungsreaktionen im Körper. Man ist infolge “kampfbereit”, hat eine gesteigerte Konzentration und fühlt sich leistungsfähiger. Wird jedoch auf Grund einer hohen Belastung langfristig zu viel Cortisol ausgeschüttet, erschöpft sich die Nebenniere und die Werte sinken in den Keller. Die Folgen können Erschöpfung und Kraftlosigkeit, niedriger Blutdruck, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen sein.

Vorzeitige Wechseljahre- eine Folge von chronischem Stress

Aber vor allem, fängt die Nebenniere an, sich die Bausteine für ihren Rohstoff woanders zu klauen, z.B. an der Schilddrüse oder bei den Geschlechtshormonen. Hormone bestehen aus Proteinen und in Krisenzeiten, fängt der Körper an Prioritäten zu setzten und gibt überlebenswichtigen Funktionen den Vorzug. Der Stoffwechsel eines Menschen hat höchste Priorität. Die Geschlechtshormone hingegen sind nicht lebensnotwendig. Daher klaut sich die Nebenniere die nötigen Proteine bei den Eierstöcke und der Schilddrüse. Dort bleibt nicht mehr so viel übrig. Die Folgen können ein schwaches Immunsystem sein, dass die eigene Schilddrüse angreift oder der Hormonmangel in den Eierstöcken, der wiederum zu Wechseljahrbeschwerden führen kann.

Der Ausweg- oder die wirklich wichtigen Fragen im Leben

All das erzähle ich der staunenden Sarah. „Jetzt macht alles Sinn und ich verstehe die Zusammenhänge. Aber wie komme ich aus diesem Schlamassel wieder raus?“ „ Nun, erstmal“, sage ich, „solltest Du Dir ein paar wirklich wichtige Fragen stellen.“ Ich erkläre ihr, wie wichtig es ist, sich nicht nur ihrem erschöpften Körper zuzuwenden sonder auch ihrer verletzten Seele. In einigen Gesprächen finden wir heraus, was Sarah so erschöpft hat. Die hohen Ansprüche an sich, in ihrem Job und als Mutter, waren eine Zerreißprobe. Auch die Frage um die passende Rollenverteilung führte zu vielen Konflikten in der Beziehung. „Ich habe mich selbst in diesem ganzen Strudel völlig vergessen.“ Jetzt fragt sie sich was ihr wirklich wichtig ist, welche Art von Beziehung sie führen will, welche Arbeit sie wirklich machen möchte und wo sich ihre Ansprüche als Mutter mit ihren eigenen Bedürfnissen widersprechen.

Raus aus der Erschöpfung

Bei einer Ernährungsberatung überprüfe ich ihre Ernährungsgewohnheiten und stelle fest, dass sie zu wenig Proteine zu sich nimmt. Sie ist Vegetarierin und ich zeige ihr welche Pflanzlichen Eiweiße wichtig sind. Natürlich gebe ich noch viele andere Ernährungstips um den Nährstoffmangel auszugleichen. Wir sprechen über Darmgesundheit, Schlafroutine, Entspannungsmöglichkeiten, "ME TIME", die Regenerationskraft der Natur und bioidentische Hormone.

Bioidentische Hormone gleichen aus

Als bioidentisch werden Hormone in Präparaten bezeichnet, wenn sie in ihrer chemischen Molekülstruktur exakt gleich sind wie diejenigen, die der weibliche Körper z. B. in den Eierstöcken (Ovarien) produziert. Diese Hormone werden daher auch „körperidentisch“ genannt. Im Gegensatz dazu weicht bei den sogenannten synthetischen Hormonen die chemische Struktur von der der körpereigenen Hormone ab, mit Nebenwirkungen als Folge. Bioidentische Hormone werden aus Pflanzen gewonnen. Z.B Der Yamswurzel oder Soja und sorgen mit einer guten Verträglichkeit bei zahlreichen Symptomen für Linderung.

Cheesy Happy End

Ein Jahr lang begleite ich Sarah mit meinem ganzheitlichen Therapieansatz. In den Gesprächen hat sie neue Perspektiven für sich entdeckt und den Mut gefasst, andere Wege zugehen. Sie arbeitet nur noch 30h/ Woche und hält die Augen auf nach Unternehmen, die nachhaltigere Werte fördern. Sie trifft sich mit verschiedenen Männern, hat aber noch kein Interesse an einer festen Beziehung. Außerdem ist ihr Körper mit Vitalstoffen gestärkt und ihre Hormone spielen längst nicht mehr verrückt. Sie hat endlich genügend Energie und angefangen Tango zu tanzen. In unserem Abschlussgespräch leuchten ihre schönen Augen „Ich fühle mich endlich wieder, ganz tief in mir drin.“

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